13 Jan Ein Kommentar Annette Mueller Allgemein

Healing Camp India 2020: Tag 4 (I) in Pondicherry

 

Vor genau zwei Jahren gelang der Initiative „Heiler ohne Grenzen“ der École San Esprit die große Sensation: 33 wagemutige Heiler reisten nach Pondicherry in Südindien und heilten dort im Rahmen des Healing Camp India 2018 mehr als 200 Leidende. Die Resonanz vor Ort war immens und die Heiler wurden zu gefeierten Helden. Nachdem schon kurz nach Ende des Camps Stimmen laut wurden, die sich für eine Fortsetzung aussprachen, nahm sich San Esprit Gründerin und Initiatorin Annette Müller dem Wunsch an und organisierte in den vergangenen 15 Monaten die Neuauflage des Healing Camps mit 45 Mitwirkenden.

Nun ist es soweit: Die Heiler sind inzwischen wohlauf und voller Tatendrang in Indien angekommen, wenngleich mit einer turbulenten Anreise. Nachdem die letzten Vorbereitungen nun abgeschlossen sind, beginnt heute das lang ersehnte Healing Camp India 2020 unter der Leitung von San Esprit Gründerin Annette Müller. Wir begleiten die Heiler auf ihrem Abenteuer.

 

Nur wenige Stunden bevor das Camp offiziell beginnt, spielen sich in den frühen Morgenstunden dramatische Szenen ab. Denn eine Heilerin fehlt noch, Annette Müller´s Tochter Anya Müller. Die US-Schauspielerin, die auch unter ihrem Künstlernamen Gwenn Wunderlich bekannt ist, sollte planmäßig gegen Mitternacht in Chennai landen. Sie soll im Zuge des Camps die Dreharbeiten leiten um die Heilerfolge zu dokumentieren.

Als Annette Müller gegen 3 Uhr nachts – der erwarteten Ankunftszeit ihrer Tochter in Pondicherry – wach wird, traut sie ihren Augen nicht: Kein Anruf von Anya, stattdessen unzählige Nachrichten von Prabhat Poddar, der sich mit schlechten Nachrichten meldet. Anya ist nie am Flughafen aufgetaucht. Der Fahrer wartet seit drei Stunden vor Ort, doch keine Spur von der attraktiven Schauspielerin.

„Ich stand erst einmal unter Schock! Anya hatte sich noch von Frankfurt aus gemeldet, genau als sie gerade in den Flieger gestiegen ist. Danach habe ich nichts mehr von ihr gehört. Wie mir Prabhat dann mitgeteilt hat, war die Maschine inzwischen jedoch längstens gelandet und sein Fahrer wartete seit Stunden am besprochenen Treffpunkt. Auch Rückfragen am Flughafen hätten keine Rückschlüsse auf ihren Verbleib zugelassen. Da es ein Direktflug nach Chennai war, konnte auch kein Zwischenstopp verantwortlich sein. Und selbst wenn sie ein anderes Taxi genommen hätte, wäre sie inzwischen hier in Pondicherry gewesen. Da ihr Handy aus war, hatte ich keine Chance ein Lebenszeichen von ihr zu bekommen. Das ist für eine Mutter die schlimmste denkbare Situation – die eigene Tochter verschwunden in einem fremden Land wie Indien. Ich war krank vor Sorge und wusste nicht was ich jetzt tun soll. Das war einer der furchtbarsten Momente meines Lebens“, bekennt Annette Müller merkbar aufgelöst.

Sechs Stunden später – immer noch kein Lebenszeichen

Als gegen 6 Uhr morgens keine SMS, kein Anruf oder sonstige Benachrichtigung bei der besorgten Mutter eingeht, ist diese emotional komplett aufgelöst: „Das war die ganz große Katastrophe. Egal welche Erklärung ich mir ausgemalt hatte, sie erschien spätestens um die Uhrzeit nicht mehr plausibel. Ich wusste auch nicht was ich tun soll, wo ich ansetzen soll. Auch Prabhat war ratlos. Wie findet man in Indien eine verschwundene Frau? Ich bin dann irgendwann weg von sinnvollen Erklärungen und habe mir alle möglichen Negativszenarien vorgestellt, was alles passiert sein könnte. Ich hatte so panische Angst und habe geheult.“ So vergingen weiter 60 Minuten ohne Lebenszeichen der US-Schauspielerin.

…mutterseelenalleine am Flughafen in der Fremde, oder wo???

 

Aufgelöst wird das Krimidrama gegen 7 Uhr morgens – vier Stunden nach planmäßiger Ankunft in Pondicherry und sieben Stunden nach geplanter Landung der Linienmaschine aus Frankfurt in Chennai.

„Plötzlich stand sie vor meiner Türe – mit genau dem Fahrer, der uns noch vor vier Stunden versichert hatte, der Flieger wäre planmäßig gelandet und Anya nicht aufzufinden“, erzählt Annette Müller. Dann löst sich das Rätsel um den Verbleib der Tochter auf: Der Flug aus Frankfurt hatte, entgegen den Informationen am Flughafen, massive Verspätung. Noch dazu hatte die gebürtige Amerikanerin keine Möglichkeit ihre Mutter zu informieren. Dennoch – wie es der Zufall so will, trifft sie am Flughafen doch noch genau ihren Fahrer – nur versäumt der Prabhat und damit die besorgte Mutter zu informieren und fährt Anya Müller seelenruhig die dreistündige Fahrt nach Pondicherry.

Wie der erste Tag des Healing Camps weiter verlief, erfahren Sie hier: (Bitte Teil 2 „Healing Camp beginnt – anders als gedacht“ verlinken)

 

Erst vor- und nun auch hinter der Kamera.

 

 

 

Annette Mueller