4 Jan 3 Kommentare Annette Mueller Allgemein

Healing Camp India 2020: Letzte Vorbereitungen

Vor genau zwei Jahren gelang der Initiative „Heiler ohne Grenzen“ der École San Esprit die große Sensation: 33 wagemutige Heiler reisten nach Pondicherry in Südindien und heilten dort im Rahmen des Healing Camp India 2018 mehr als 200 Leidende. Die Resonanz vor Ort war immens und die Heiler wurden zu gefeierten Helden. Nachdem schon kurz nach Ende des Camps Stimmen laut wurde, die sich für eine Fortsetzung aussprachen, nahm sich San Esprit Gründerin und Initiatorin Annette Müller dem Wunsch an und organisierte in den vergangenen 15 Monaten die Neuauflage des Healing Camps. Nun ist es soweit: Annette Müller befindet sich seit nun mehr 10 Tagen in Pondicherry und hat alles für die Ankunft der Heiler am 3. Januar vorbereitet. Am Abend vor der Anreise erreichen wir die San Esprit Gründerin für ein Interview und sprechen mit ihr über ihre Ankunft in Indien, den Vorbereitungen der letzten Tage und warum es zwischenzeitlich ernsthafte Probleme gab.

Rückblick: Am 3. Januar 2018 reisten 33 Schüler und Absolventen der Heilerschule École San Esprit nach Pondicherry, um dort ab dem 6. Januar ein mehrtägiges Healing Camp zu veranstalten. Bereits im Vorfeld organisierte Annette Müller mit ihrem Team das Mammutprojekt in dem Entwicklungsland und meisterte dabei eine Vielzahl an Hürden. Das lohnte sich: So erfuhren nicht nur sämtliche Heilungsuchenden Besserung, auch die teilnehmenden Heiler beschrieben die Reise als bewusstseinserweiternd und lebensverändernd – im positivsten Sinne. Vor Ort wurden die Heiler zu Helden und ihnen wurde viel Liebe zuteil. Nicht wenige luden die Heiler zu sich nach Hause ein und machten Geschenke der Dankbarkeit.

So verwundert es kaum, dass bei solch positiver Resonanz früh über eine Fortsetzung diskutiert wurde. Nachdem innerhalb einiger Monate mehr als 80 Anmeldungen zusammen gekommen waren, reiste Annette Müller Anfang 2019 zurück nach Indien um vor Ort wichtige Vorbereitungen zu treffen. Um diese zu finalisieren, reiste sie bereits am 22. Dezember 2019 erneut von München über Dubai nach Chennai in Indien.

„Die Anreise war ganz problemlos. Mit den Flügen hat alles sehr gut funktioniert und mein Gepäck war auf dem Band, noch bevor ich gegen 2.15 Uhr nachts aus dem Flieger ausgestiegen bin. Auch die Bürokratie der Einreise hat einwandfrei funktioniert. Wie immer bin ich mit einem eVisa eingereist, denn das geht meinen Erfahrungswerten nach am schnellsten. Das hat sich auch dieses Mal wieder bestätigt. Während am Schalter für eVisa fünf Leute anstanden, versuchten am Schalter für Touristenvisa einige hundert Menschen die Einreise. Das habe ich schon mehrmals beobachtet, deshalb habe ich die Einreise via eVisa sowohl 2018 als auch für dieses Healing Camp allen Heilern empfohlen. Als wäre das noch nicht genug, war sogar mein Fahrer pünktlich und die Fahrt angenehm. Es gab sogar W-Lan im Auto! So konnte ich dann ganz gemütlich auf der langen Fahrt allen per Handy berichten, dass ich gut gelandet bin.“

Zwischenlandung in Dubai

Ankunft im weltoffenen Pondicherry

Noch einmal 140 Kilometer später, die in Indien aufgrund der maroden Infrastruktur in etwa drei Stunden Autofahrt in Anspruch nehmen, kommt die Indienkennerin in der ehemaligen französischen Kolonie Pondicherry an. Die beschaulich wirkende Stadt an der Küste des Golfs von Bengalen zählt trotz ihres malerisch provinziellen Charakters zuzüglich Agglomeration mehr als 900.000 Einwohner. Dabei blickt die Stadt auf eine große Historie zurück, als Mittelpunkt und Hauptstadt Französisch-Indiens für knapp 300 Jahre.

Doch zurück zu Annette Müller: „Die Ankunft im Hotel war wieder ein Traum. Mein Zimmer war schon fertig, was keine Selbstverständlichkeit ist. Nachdem die Koffer auf dem Zimmer waren, habe ich mir noch dieses tolle französisch-indischen Frühstück gegönnt samt einer ganzen Kanne Chai. So konnte ich frisch gestärkt meinen Tagesplan angehen. Leider habe ich recht schnell gemerkt, dass ich einen heftigen Jetlag habe, der noch etwas länger dauern sollte.“

Um für die Heiler alles entsprechend vorzubereiten, verbrachte die Initiatorin der Healers Without Borders ihr Weihnachten ebenfalls in Pondicherry und berichtet im Zuge dessen von einem speziellem Weihnachtsmenü im Hotel samt Weihnachtsdekoration. „Pondicherry ist sehr weltoffen“, erklärt Annette Müller. Ein Eindruck, der sich bereits während des Healing Camps 2018 verfestigte.

Plötzlich Probleme

Fragt man die Philanthropin nach den Feinheiten der Vorbereitungen, lacht sie nur und entgegnet mit den Worten – „die waren sehr spannend“. So gab es zunächst Probleme mit der Lokalität des Healing Camps. Leider stand das Auditorium, der Veranstaltungsort des ersten Camps, nach einem ziemlichen Hin und Her doch nicht zur Verfügung. Als es dann noch kurzfristig mit der Ersatzräumlichkeit Probleme gab, wurde es, wie Annette Müller so schön sagt, „sehr spannend“. Die nächste Ausweichmöglichkeit war dann deutlich zu klein und das Camp stand auf der Kippe. Doch das ist nichts, wovon sich die San Esprit Gründerin aufhalten ließe. Kurzerhand konnte sie vor Ort noch alles regeln und das Camp retten.

Während der Vorbereitungen sammelte sie erneut faszinierende Eindrücke: „Ich habe zwei Mal die Schreinerei besucht, die unsere Heilerliegen fertigt und dort auch sehr tolle Aufnahmen gemacht. Es ist ein wirklich sehr interessanter Ort und auch ein wenig unglaublich. Dieses Gefühl, die riesige Schreinerei zu betreten und alle dort sind am werken, hämmern, feilen, schleifen – und das barfuß in einem utopischen Gebäude, das in etwa so aussieht wie eine Fabrikhalle in der Wüste von Mad Max – nur das diese hier seit 500 Jahren existiert, ebenso die Spinnweben dort. Es ist ein ganz eigener, faszinierender Flair. Ich glaube, das ist einer meiner Lieblingsorte. Die Atmosphäre ist so unwirklich, fast wie auf einem anderen Planeten. Die Menschen dort, die auf dem Boden hocken und arbeite, lachen und sind einfach glücklich.“

Es hilft mir jemand beim Falten der Karten – wie schön

Wer wird kommen?

Als weitere Vorbereitung für einen möglichst effizienten und reibungslosen Ablauf hat die Initiatorin Karten für die Heiler angefertigt, die alle wichtigen Ziele für das Vorhaben beinhalten. Nur bei einem Thema steht wie auch beim ersten Camp ein potenziell großes Fragezeichen: Wer wird kommen?

„Das konnte ich nur wenig vorbereiten und musste diesen Teil komplett unserem Freund und Unterstützer Professor Dr. Prabhat Poddar überlassen. Er ist es auch, der uns dieses Mal jemanden für die Anmeldungen zur Seite stellt. Ich bin schon sehr gespannt, wie es in diesem Jahr wird“, sagt Annette Müller. Doch einer ersten Rückmeldung des Star-Architekten Poddars zufolge sind die ersten Termine weg – noch bevor die Heiler überhaupt das Land betreten haben.

Und wie fühlt sich die Initiatorin am Abend vor der Ankunft der mehr als 40 Heiler? „Ich freue mich riesig und bin auch schon etwas aufgeregt. Doch es tut gut zu wissen, dass wir es vor zwei Jahren bereits geschafft haben und die Menschen diese Aktion sehr geschätzt haben. Ich würde also sagen, ich bin nicht komplett entspannt, aber weniger nervös als beim ersten Mal. In jedem Fall überwiegt die grenzenlose Vorfreude!“

Besuch in der Schreinerei, diese Jungs machen für uns die Liegen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Dokumentation des Camps 2018 –   EINE REISE INS GLÜCK von Werner Dück -Untertiteln können Sie hier erhalten 

 

Annette Mueller