25 Apr 4 Kommentare Annette Mueller Annette Müller, Corona Chronicles

CORONA – eine globale Sinnfindungs-Krise 1 – 03.April 2020

Gäbe es keine Sprache,
so würden wir weder falsch noch richtig kennen,
weder Unwahres noch Wahres,
weder Schlechtes noch Gutes,
weder Unangenehmes noch Angenehmes.
Die Sprache bewirkt, dass wir all das kennen.
Vedanta

… und ich würde gerne noch weiter gehen, die Sprache bewirkt, dass wir all das erkennen. Was ist gut, was ist schlecht?

 

Im April 2020 schreibe ich diesen Artikel, es herrscht eine globale Panik wegen eines Virus der um die Welt geht, der Corona heißt und die Erkrankung daran nennt man Covid-19!
Das sehr ansteckende Virus löst eine sehr schwere Grippe aus an der zahlreiche Menschen sterben. Um die Kurve der Ansteckung zu verflachen beginnen die Länder sukzessive Ausgangssperren und Kontaktsperren zu verhängen. Die Bevölkerung ist aufgefordert ihre Wohnstätten so weit wie möglich nicht zu verlassen. Räume in denen sich Menschen versammeln werden geschlossen und auch alle Geschäfte bis auf Lebensmittelläden, Ärzte und Apotheken. Verstöße werden mit Bußgeldern geahndet bis hin zu hohen Gefängnisstrafen. Es wird ein Gesetz auf den Weg gebracht, das sämtliche Grundrechte sofort aushebelt. Krankenhäuser nehmen keine Patienten auf, sie bereiten ihre Intensivbetten auf Covid-19 Patienten vor und strukturieren um. Die Bevölkerung ist in Panik, es kommt zu Hamsterkäufen und zu vermehrtem Ansturm auf die Kliniken durch die Furcht an Covid-19 erkrankt zu sein. Häusliche Gewalt explodiert es herrscht das Recht des Stärkeren.
 

Alle Länder schließen ihre Grenzen, es besteht Reiseverbot, die Flugzeuge bleiben global am Boden. Allein in Deutschland haben zu Beginn 470tausend Firmen Kurzarbeit angemeldet. Man befürchtet einen globalen Crash der Wirtschaft, eine Bargeldabschaffung, die Totalüberwachung, Zwangsimpfungen, das Chippen der Bevölkerung und weltweite Verarmung und Not. Viele Firmen sind bankrott, der Mittelstand droht zu verschwinden, die großen Player wie amazon sahnen ab. Es tobt ein Meinungskrieg zwischen den Menschen, die nicht an die besagte Gefährlichkeit des Virus glauben und denen, die sich freiwillig und kooperativ isolieren um niemanden an zu stecken. Denunziantentum hat Hochkonjunktur. Der Versuch der Verlangsamung der Ansteckung zielt in erste Linie darauf ab, dass schwere Verläufe dieser Grippe vom zuvor radikal reduzierten Gesundheitssystem aufgefangen werden können und es nicht zu einer Spitze der Erkrankungen kommt, was das Gesundheitssystem überfordern würde.

Im Zuge dessen beschäftigen sich mehr und mehr Menschen mit dem Hinterfragen des Sinns des Lebens und suchen nach Antworten. Einige sprechen davon, dass sie die Entschleunigung genießen. Wir sehen dass das, was uns am allermeisten zu schaffen macht unsere eigene Einstellung und unser Urteil ist. Es liegt an unserer Geisteshaltung wie wir mit dieser Situation umgehen. Ich wenden mich den Weisheiten der Veden zu und schöpfe Kraft aus dem überlieferten Wissen um den Sinn des Lebens.

Das miteinander Reden und die Begegnung durch Sprache hat plötzlich einen komplett anderen Stellenwert bekommen. Das „Social Distancing“ ist angesagt, man darf sich nicht weiter als 1,5 Meter einander nähern und merkwürdigerweise schafft diese Distanz plötzlich eine andere Form der Nähe. Man redet wieder mehr miteinander.

Je nachdem, wie man gestrickt ist, sind diese Worte, die man spricht, Worte der Heilung, der Zuneigung, der Liebe und Toleranz, des Respektes, des Trostes und der Unterstützung. Oder die Worte schüren Hass und bringen Verderben.

Die Worte die täglich auf uns einprasseln setzen sich in unserem Geist nieder und sie wirken. Sie wirken dort ob wir das wollen oder nicht.

Das Unterbewusstsein saugt alles auf wie ein Schwamm. Dieser Schwamm unterscheidet nicht zwischen Gut und Böse, Angenehm und Unangenehm. Es kann auch nicht unterscheiden zwischen Wahr und Unwahr und alles was wir hören und lesen sowie alles was wir sagen und schreiben gibt dem Verlauf unsere Geschichte eine Richtung.

Genau jetzt im Frühjahr 2020 erleben wir alle was Nachrichten und Berichterstattungen sowie Meinungen in unserem ganz persönlichen Leben und auch für den Lauf der Weltgeschichte anrichten. Dabei ist es völlig unerheblich ob das Virus tatsächlich diese Seuche ist, die es zu bekämpfen gilt oder nicht.

Worte der Macht!

Wir hören Landesoberhäupter deklarieren, dass wir im Krieg sind, dass wir einen Feind besiegen müssen und es ist tatsächlich so, dass Militär durch die Straßen roll und die Polizei kontrolliert, um dafür zu sorgen, dass keiner unnötigerweise seine Wohnstätte verlässt. Was macht das mit uns? Wie können wir uns gegen das, was diese Informationen mit und machen, wehren und schützen.

Jedes Wort, welches wir benutzen sollten wir wie ein eigenständiges Wesen betrachten, welches wir in die Welt senden um zu wirken. Vielleicht können wir die Zeit nutzen um an unserer Sprache zu arbeiten und Worte zu üben die Trost und Segen spenden.

Lesen wir die Worte der ganz großen Weltenlenker wie Gandhi und Martin Luther King, die Worte von Krishnamurti und Abraham Lincoln. Sie alle haben dazu beigetragen den Lauf der Welt zu ändern, sie besser und für alle lebenswerter zu machen.

Laut einem Teil der vedischen Lehren ist unser Unterbewusstsein gleichzusetzen mit dem MANO-MAYA-KOSHA
Kosha bedeutet Hülle, Maya in diesem Fall „bestehend aus“ und Mano bezieht sich auf Manas was den intellektuellen Geist, den Spirit bedeutet.
Dieses Kosha ist eine Hülle von fünf Hüllen. Mit den restlichen 4 Koshas können wir uns aber hier und jetzt nicht beschäftigen, denn das würde zu weit führen. Wir sehen uns erst einmal den Fakt an, dass wir existieren und dass wir ein Unterbewusstsein haben. Das ganze komplexe Wesen Mensch, mit alle seinen vielfältigen Aspekten ist Teil der Kreation und die Kreation ist nach vielen Lehren aus Klang entstanden – aus Klang und Vibration.

In der Bibel liest man:

Am Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und Gott war das Wort

In einer der vielen Schriften der Veden steht:

Am Anfang war der Herr und mit ihm war sein Wort. Sein Wort war sein Zweites. Der Herr sprach: „Ich sende mein Wort aus damit es die ganze Welt erzeugen wird.“

Das deckt sich mit dem deutschen Philosophen Hegel. In der Phänomenologie des Geistes legt Hegel dar, dass der Geist, indem er reflektiert, sich dessen bewusst wird, was schon in ihm ist. Nach Hegel ist die höchste Erkenntnisstufe des Geistes, sich selbst als das Absolute zu begreifen.
Durch das Auftauchen des Menschen kommt Bewusstsein in die Natur und damit kommt der Geist wieder zu sich. Im Menschen erkennt der Geist, das was er ist und das was er schon immer gewesen ist. Auch in der christlichen Dreifaltigkeit erkennt Hegel das Gott als Geist offenbart ist. Zuerst abstrakt, als unmanifestiert und immanent, als 2. Manifestiert und Offenbar – also erschaffend als ein sich entzweiendes doch wissend, dass er eben das ist

Und an einer anderen Stelle in den Veden steht:

“Am Anfang war Brahman, mit ihm war das Wort. Und das Wort ist Brahman“.

Was würden wir sprechen, und was würden wir nicht aussprechen wenn wir uns immer bewusst wären, dass wir mit jedem Wort eine eigene Welt schaffen, so wie durch das Wort die Welt erschaffen wurde?

Wenn wir nun im Frühling eine Pusteblume zur Hand nehmen und ganz feste alle Samen in die Luft blasen und dabei zusehen, wie der Wind sie davon trägt, wissend dass diese irgendwo niederfallen und dort zu neuen Pflanzen zu werden – wenn wir dann versuchen diese Samen wieder einzufangen und ein zu sammeln so wird uns bewusst, dass wir auch die Worte, wenn wir sie gesprochen haben nicht mehr zurück nehmen können.

Schauen wir einmal, dass wir in den nächsten Tagen ganz bewusst umgehen, mit unseren Worten in dem Bewusstsein, dass alle unsere Worte eine ganz große Macht besitzen. Unsere Worte können alles ändern.

Annette Müller

 

 

 

 

 

 

 

 

Annette Mueller