3 Mai Keine Kommentare Barbara Schöne Allgemein

Am Donnerstag, 4. April 2013, habe ich in meiner Funktion als mehrsprachige Gästeführerin eine Gruppe von 23 Damen plus 9 Kinder aus Abu Dhabi & Dubai an den Chiemsee und ins Märchenschloss König Ludwig II. begleitet. Die junge Busfahrerin aus Zell am See war ziemlich genervt, weil sie die Gruppe arabischer Touristen bereits seit vier Tagen ohne Reisebegleitung chauffierte. Da in Bayern noch Osterferien waren, war auf dem Schiff zur Herreninsel sowie im Schloss reger Betrieb; für mich war es äußerst schwierig, die neugierigen doch undisziplinierten Gäste zusammenzuhalten und pünktlich durch die Ticketsperre zu führen (was ohne Komplikationen nicht gelungen ist).

Ein ziemlich unruhiger Junge (7) – oder sollte ich „Bengel“ sagen – fiel besonders auf, weil er permanent Extra-Touren und Sonder-Einladungen brauchte. Beim Lunch wollte dieser „Treibauf“ nicht mit den anderen 8 Kindern an einem Tisch sitzen und essen. Heftig wurde es jedoch, als wir am Bus standen und zur Rückfahrt einsteigen wollten. Der Junge hatte sich vermutlich mit einem anderen gekabbelt und wohl eine Watsch’ n erwischt. Er strampelte wie verrückt, als ihn seine Mutter mit Hilfe anderer in den Bus hineinziehen wollte. Er wehrte sich mit Händen und Füßen dagegen, einsteigen zu müssen und stemmte sich mit allen Vieren gegen den Bus. Der Fall schien hoffnungslos zu sein.

Die Busfahrerin wollte ohne den Jungen einfach losfahren. Das war für mich das Signal, sofort in meinen SKY-Modus zu gehen – als Reiseleiterin kann ich es aus Sicherheitsgründen nicht zulassen, dass sich ein Kind wie wild vor der Bustüre gebärdet und nicht einsteigt. Ergo stellte ich mich in die Nähe des Jungen und schließlich einfach vor den Bus, so dass mich der Junge nicht sehen und die Busfahrerin nicht losfahren konnte. Als ich dann ganz entspannt an die Bustüre zurückging, war der Junge eingestiegen. Er blieb auf der ganzen Rückfahrt sehr ruhig auf der schmalen Treppe zum hinteren Teil des Busses sitzen, ohne zu strampeln und ohne zu boxen.

SKY hat bewirkt, dass sich ein recht rabiates Kind, vermutlich von seiner arabischen Verwandtschaft völlig verzogen, normalisierte, und wir in aller Ruhe die Rückreise ins City Hilton antreten konnten. Vor Ort hat sich die ganze Gruppe sehr herzlich verabschiedet, während der Junge mich mit großen Augen anschaute und sich langsam zu seiner Gruppe dazustellte. Ich bin perplex über die Erfahrungen, die mir an diesem Tage zuteil wurden und wie SKY geholfen hat.

Barbara Schöne,  SKY Assistentin i. A. – 4. April 2013

Barbara Schöne
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