5 Okt Ein Kommentar Annette Mueller Allgemein

Interview Andrea Buchacher:

Trotz anfänglich mäßigem Wetter, sind die Heilertage auch in diesem Jahr wieder ein Riesenerfolg. Dafür mitverantwortlich ist auch Organisatorin Andrea Buchacher. Im Interview gibt die sympathische Mitarbeiterin der San Esprit-Verwaltung Einblicke in die Planung des beliebten Festivals.

Hallo Andrea, als Mitorganisatorin von DO UT DES kannst Du auf eine lange Vergangenheit bei San Esprit zurückblicken. Willst Du uns mehr erzählen?

Ich bin seit 9 Jahren an der École San Esprit. Eine Freundin hat mich damals auf ein Jobangebot dort als Haushälterin aufmerksam gemacht. Das hat dann perfekt gepasst. Zu dem Zeitpunkt habe ich sehr an einer Muskeldystrophie gelitten. Dank der Heilsitzungen im Zentrum für Gesundheit durch die Kraft des Geistes San Esprit stellte sich dann schnell eine Besserung ein. Später folgte dann meine eigene amazinGRACE Ausbildung zur Heilerin.

Und wie bist du zur Organisation der Heilertage gekommen?

Annette hat mich darum gebeten (lacht). Es sind jetzt meine neunten Heilertage und ich habe bereits in den letzten Jahren immer wieder bei der Organisation mitgeholfen. Dieses Jahr sollte ich dann eine federführende Rolle einnehmen.

Ein Festival mit 50 Ausstellern und circa 3000 Besuchern jährlich will organisiert sein. Da gibt es sicher viel zu tun, kannst Du uns einen Einblick geben?

 Ja, absolut. Die Planung geschieht von langer Hand. Schon Monate im Voraus bekommen wir die Anfragen der Aussteller, einige bereits direkt nach den Heilertagen für das darauffolgende Jahr. Der Sanitärwagen muss auch ein Jahr vor dem Festival gebucht werden. Und dann sind da noch die Parkplätze für die vielen Leute – da gilt es dann die Gemeinden und die örtlichen Bauern abzuklappern, um geeignete Wiesen zu finden. Das ist nicht so leicht. Wenn dann einmal, wie in diesem Jahr, zu wenig Parkplätze verfügbar sind, müssen Lösungen gefunden werden. In diesem Jahr konnten wir nach der kurzfristigen Absage für den Parkplatz noch geeigneten Ersatz in Obing finden und einen Shuttleservice einrichten. Dann gilt es natürlich auch noch die vielen Werbebanner aufzuhängen, dutzende Bestellungen zu tätigen und auch der Vortragsplan muss erst einmal organisiert werden. Wichtig ist auch die Unterstützung der Feuerwehr. Das muss vorab mit der Gemeinde und den Zuständigen geklärt werden, denn sowohl am Samstag als auch am Sonntag waren jeweils 10 Feuerwehrleute für uns im Einsatz um die Leute an den Parkflächen einzuweisen. Natürlich brauchen wir auch sämtliche Genehmigungen für ein derart großes Fest. Bereits anderthalb Wochen vor Start beginnen dann die Aufbauarbeiten. Die San Esprit Stände müssen hergerichtet werden, dann kommt das Zirkuszelt – allein das aufzubauen dauert über 6 Stunden, bis es endgültig steht und am Tag davor kommen dann die zahlreichen Aussteller. Hier muss vorab alles abgemessen werden, der Rasen gemäht werden und die Äste geschnitten werden. In diesem Jahr hatten wir einen schweren Sturm, da mussten wir dann erst einmal den Garten in Ordnung bringen. Improvisation ist bei der Organisation eines großen Festivals das Zauberwort. Oft müssen wir auf spontane Veränderungen schnell reagieren – Mitwirkende kommen nicht, wir brauchen mehr Parkfläche, Kabeltrommeln kommen abhanden, durch die Regenfälle wird der Boden zu matschig. Doch es gibt auch für alles eine Lösung. Im letzten Fall haben wir dann einfach Stroh auf die Wiese gelegt. (lacht)

Singing on the Stroh

 

Du bist quasi ein alter Hase wenn es um die Heilertage geht – wie hat sich das Festival im letzten Jahrzehnt verändert?

Es ist irre, wie das alles gewachsen ist. Am Anfang hatten wir kein Zirkuszelt, keine Zirkusshows und nur wenige Stände. Es war eine kleine Runde. Inzwischen haben sich die Heilertage im Chiemgau etabliert und so haben wir inzwischen tausende Besucher und mehrere Dutzend Aussteller pro Jahr. Das ist ein enormer Anstieg.

 Wie haben Dir die diesjährigen Heilertage gefallen?

 Sehr gut, es war wieder großartig. Ich war überrascht, dass trotz dem schlechten Wetter zu Beginn der Heilertage eine so tolle Stimmung auf dem ganzen Gelände war. Die Besucher waren einfach gut drauf. Ein besseres Publikum kann man sich schwer vorstellen.

Wo warst Du das Wochenende über auf dem Gelände unterwegs?

 Ich hatte leider nicht allzu viel Zeit für Vorträge oder Vorstellungen. Meistens bin ich meine Runde gegangen, hab alles inspiziert und sichergestellt, dass der Ablauf reibungslos vonstattengeht – hier fehlt ein Tisch, da ein Stuhl – irgendwo wird immer etwas gebraucht.

Was war Dein persönliches Highlight?

 Das ist schwer zu sagen. Zum einen natürlich die Menschen dort. Und auch, dass alles so gut geklappt hat – das ist für die Organisatoren immer das Wichtigste. Insgeheim schwärme ich auch sehr für die Kamele des Zirkus Boldini.

Und jetzt erst einmal Pause?

Im Gegenteil (lacht). Jetzt beginnt die Organisation für das nächste Jahr. Einiges muss lange im Voraus abgeklärt werden. Aber ich freue mich schon jetzt auf die Heilertage 2018!

Andrea und Lorenz, ein fleissiges und sehr effektives Team

Annette Mueller